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Weihnachtsbäume ohne Gift kaufen

"Auf Ökolabel und kurze Transportwege achten", empfiehlt der NABU Hessen.
Seit einigen Tagen sind die Ernte und der Verkauf von Weihnachtsbäumen in vollem Gange. In den nächsten Wochen werden in Deutschland über 30 Millionen junge Fichten und Tannen den Besitzer wechseln. Doch nur selten steht am Heiligen Abend tatsächlich ein heimischer Nadelbaum in der Wohnung, beliebter sind Nobilistannen oder Blaufichten. „Die meisten Weihnachtsbäume stammen aus einförmigen Plantagen, die durch den massiven Einsatz von Düngern und Pestiziden Boden, Grundwasser und Lebewesen enorm belasten“, gibt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen zu Bedenken.
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Der NABU empfiehlt deshalb den Kauf von Fichten, Kiefern oder Tannen aus Durchforstung oder aus Weihnachtsbaum-Kulturen, die nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet werden. „Es gibt nach wie vor zu wenig nachhaltig und naturnah angebaute Weihnachtsbäume“, kritisiert Eppler das mangelhafte Angebot an Bio-Weihnachtsbäumen. Der NABU fordert die Verbraucher auf, beim Handel giftfreie Fichten und Tannen zu verlangen und damit die Nachfrage zu erhöhen. „Wem daran liegt, der kann mit seiner Kaufentscheidung dazu beitragen, Veränderungen in Gang zu setzen“, so Eppler.

Beim Weihnachtsbaumkauf sollte man darauf achten, dass die Bäume mit dem FSC-Siegel oder den Labeln der ökologisch arbeitenden Anbauverbände Bioland oder Naturland gekennzeichnet sind. Denn das garantiere, dass die zur Neupflanzung vorgesehenen Flächen für Weihnachtsbaum-Kulturen nicht mit Herbiziden kahlgespritzt, sondern mechanisch von Aufwuchs befreit werden. Auch später werden im Ökoanbau Konkurrenzpflanzen nicht durch Pestizide kleingehalten. „Weil im Biolandbau keine Pestizide zum Einsatz kommen, werden auch die nützlichen Insekten geschont, die einem Schädlingsbefall wirksam entgegentreten können“, so Eppler. Das Angebot an Bio-Weihnachtsbäumen sei in Hessen allerdings immer noch viel zu gering. Zertifizierte Anbieter gibt es wie in den letzten Jahren bislang nur in Frankfurt, Bad Nauheim, Steinbach/Taunus, Wiesbaden und Hofheim-Wallau.

Als gute Alternative sieht der NABU Weihnachtsbäume aus Durchforstungsmaßnahmen oder von forstlichen Sonderstandorten wie z.B. Hochspannungstrassen an. Diese Bäume seien in der Regel unbehandelt und müssten sowieso gefällt werden. Durchforstungsbäume seien über das örtliche Forstamt erhältlich. Hierbei sei aber darauf zu achten, nicht zu lange Transportwege zurückzulegen. „Die Umweltbilanz eines unbehandelten Weihnachtsbaums, den man extra mit dem Auto aus einem zwanzig Kilometer entfernten Wald holt, fällt deutlich negativ aus“, erklärt Eppler.

Der Biologe Eppler warnt vor möglichen Gesundheitsschäden durch giftbehandelte Weihnachtsbäume. „Mit einem Baum aus dem Ökoanbau oder aus Durchforstung erspart man sich und seiner Familie eine mögliche Belastung der Raumluft mit Pestizid-Ausdünstungen während der Feiertage.“ An die Weihnachtsbaum-Produzenten appelliert der NABU Hessen, stärker auf ökologische Kriterien zu achten. Es sei nicht zu verantworten, mit zu Schmuckzwecken gezüchteten Nadelbäumen massiv die Umwelt und die Gesundheit von Anwohnern zu gefährden. Allerdings müsse auch der Verbraucher seine Ansprüche überdenken: „Den perfekt gerade und dicht gewachsenen, rundum schön grünen Weihnachtsbaum gibt es nicht ohne chemische Sonderbehandlung“, so Eppler.

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