Neulich im Wilhelmshöher Bahnhof
Vom Vater, von der Mutter, der Tochter, dem Sohn und dem Glück
Am kleinen Tisch im Bistro sitzt die vierköpfige Familie: Sohn mit Pudelmütze auf dem runden Kopf neben Vater, Vater neben Mutter, Mutter neben Tochter. Der Vater schaltet das Handy ein und reicht es lächelnd seiner Tochter hinüber. Das etwa zwölfjährige Mädchen führt es zum Ohr, während die Mutter ihr rasch das Stirnband nach oben schiebt. Hingerissen betrachtet der Vater seine Tochter beim Telefonieren: „Hallo, wir sind bereits in Kassel...“ Er verfolgt ihr Gespräch und wiederholt mit den Lippen lautlos die Worte des Kindes. Der kleine Sohn schaut derweil durch die große Fensterscheibe auf die Reisenden, die ihre Koffer hinter sich herziehen. Nun will der Bub seinem Vater etwas zeigen. Hin und her wendet sich der Vater, um es zu sehen; ein Pfeiler verdeckt ihm die Aussicht. Dem Vater schließen sich Mutter und große Schwester an. Alle drei neigen sich langsam zu der einen oder anderen Seite und lachen dabei. Dann sitzen sie wieder still und schweigen ein wenig. Der Vater lächelt immer noch.
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