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Ortsbeiratssitzung 6.6.2006: Eine langes und ein weites Feld

Nun ist der Hase schneller: Hier Bericht < Kommentar von und zur Frage einer Gewerbeflächen-Bebauung „Langes Feld“ in der Gemarkung Niederzwehren.
Wer und was drischt im TSG-Vereinsheim, genannt „Dreschkasten“: die Dreschflegel das leere Stroh? „Ortsvorsteher“ Harald Böttger hatte vorgewarnt: Das sei eine Informationsveranstaltung, keine normale Sitzung mit Bürgerfragerecht. Wenn, dann nur Informationsfragen. Niederzwehren und Oberzwehren im Kombipack anwesend.
Die im Fragen bevorrechtigten Beirats-Mitglieder mühten sich denn auch redlich, ihre kaum verhohlene Abneigung gegen eine Bebauung in Frageform zu kleiden. Der Vertreter einer Firma namens „planquadrat“ (Dortmund) stellte die wesentlichen Ergebnisse einer sog. „Machbarkeitsstudie“ vor, die von der Stadt in Auftrag gegeben und so etwa 2004/2005 fertiggestellt wurde. Sachkundig flankierend stand von der Stadtplanung und Bauaufsicht der Herr Jochum zur Verfügung. Die örtliche Monopolpresse war ebenfalls anwesend.
Der Herr des Planquadrats stellte klar: Man müsse sich dem 21. Jahrhundert und einem Planungshorizont von ca. 20 Jahren stellen. Hier zeige sich auch bei pessimistischen Annahmen zur wirtschaftlichen Entwicklung, dass bei einem – durch alle Abwägungen innerstädtisch-umfeldlich – erhobenen Gewerbeflächen-Bedarf von 20-25 ha das Lange Feld als Idealfläche. Die Verkehrsanbindung sei optimal (zwischen A 44 und A 49), die „naturräumlichen Restriktionen“ seien ökologisch kompensierbar, man könne in Stufen bauen und doch auch Landschaft freilassen sowie Frischlufterzeugung ermöglichen, geschätzte 46 Mio. Erschließungskosten seien nicht zu viel. Auch die Autobahnverwalter hätten grünes Licht signalisiert für die geplante Anbindungs-Trasse, eine Refinanzierung sei drin. Überfragt zeigte sich der Informator angesichts der Neugierde, ob ein solches Vorhaben denn wohl auch versicherungspflichtige Arbeitsplätze schaffe? Ob das nicht alles rosarote Geschichten seien? (Auch was die Studie selbst gekostet habe, konnte er nicht sagen.)
Einige zeigten sich interessiert an genaueren ökologischen Analysen: Feinstaubbelastung? Nein, ein separates Klimagutachten sei nicht in Auftrag gegeben worden, das hätte noch mal teuer gekostet.
Kam dann zum Schluss der Normalbürger mit seiner informativ gemeinten Informationsfrage dran: Die Studie liege nun seit zwei Jahren vor. Normalerweise ginge es doch wohl so, dass man sich erst sachkundig mache und dann Fragen stellen könne. Ob denn die Studie frei zugänglich sei? Harald Böttger: Nein. Herr Jochum: Nun sei auch mal die Politik dran, und das sei von der studierten Machbarkeit bis zur Ausführung noch ein weites Feld.
Man darf vermuten, dass zwischen dem bürgerlichen Befragungs- und Mitspracherecht und der politischen Entscheidung tatsächlich noch ein Langes Feld liegt.
Die Stimmung unter der Hand aber: Lieber ein Naherholungsgebiet als ein in allen Belangen zweifelhaftes Gewerbe…

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