Perversionen von Politik und Wirtschaft
Im üblichen Ton des SichSelbstaufdieSchulterKlopfens läßt OB Hilgen heute über den städtischen Presedienst vermelden, er verbuche die Unrechtmäßigkeitserklärung des "Bürgerbegehrens Langes Feld" durch das Kasseler Verwaltungsgericht als "Erfolg für die Stadt". Die Genugtuung, die sich hier verstrahlt, ist die Genugtuung darüber, dass Bürger, die sich gegen eine Maßnahme in ihren unmittelbaren Umfeld zu wehren versucht haben, gescheitert sind. Es wird die bekannte Litanei angefügt, dass man "Arbeitsplätze schaffen" müsse, um "Zukunftsfähigkeit" zu sichern. Das ist die Umkehrung der bekannten Tatsache, dass Arbeitsplätze dann da sind, wenn man ihren systematischen und systemischen Personal-Abbau durch unsere Wirtschaftsform bekämpft. Damit ist bei einer Sozialdemokratie, die immer mal zwischen Systemkritik und vorauseilendem Gehorsam schwankt, natürlich nicht zu rechnen. Ob der Bürger, der diese Entscheidungsmehrheit gewählt hat, sich dessen bewusst ist bzw. dieses wollen würde, ist mir unbekannt.
Kommentare
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spaziergängerin am :
Wir können uns nun also endlich freuen. Wer fehlt denn eigentlich noch im außerstädtischen Konsumsortiment? Sicherlich werden ganz wichtige Versorgungslücken geschlossen - fällt mir nur grad gar keine ein.
Das Urteil ist also ein Schritt in die richtige Richtung: wenn das Ziel darin besteht, die Verwaltung und ihre Planungen vollständig von den Vorstellungen der Bürger zu entkoppeln.
Alles Gute kommt von oben: Güte, Gnade und Gewerbegebiete. Toll, dass wir unsere Götter wählen dürfen.
Klaus Schaake am :