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„Die sieben Todsünden des Städtebaus“ - Auch in Kassel

Neue Reihe im HR-Fernsehen mit Christoph Mäkler in "Hauptsache Kultur", ab Donnerstag, 5. Mai, 22.45 Uhr
Auch im Städtebau gibt es Todsünden – und keiner kann sie besser anprangern als Christoph Mäckler, vielbeschäftigter Architekt und Direktor des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst. Nach dem großen Erfolg der Reihe „Architektursünden in Hessen“ haben sich Christoph Mäckler und das hr-Kulturmagazin „Hauptsache Kultur“ erneut zusammen getan: „Die sieben Todsünden des Städtebaus“ heißt die neue Reihe, die jeweils donnerstags um 22.45 Uhr im hr-fernsehen eine Todsünde des Städtebaus vorstellt. Den Anfang macht am Donnerstag, 5. Mai, die „Todsünde Nr.1“ – Verkehrsschneisen, die unter anderem die Kurt-Schumacherstraße in Kassel betrachtet.
Von den Verkehrsschneisen, die unsere Städte zersägen, über Einkaufszentren als Killer der Innenstädte bis zur Monotonie der Fußgängerzonen. Die Befunde werden anhand von Beispielen aus hessischen Städten analysiert, im Anschluss knöpft sich Christoph Mäckler einen ganz besonders heiklen Fall vor, für den er mit einer oder mehreren Skizzen eine Lösung vorschlägt.

Den Anfang macht am Donnerstag, 5. Mai, die „Todsünde Nr.1“ – Verkehrsschneisen. Für Christoph Mäckler ist ganz klar: „Von den vielen Möglichkeiten, unsere Städte komplett zu zerstören, ist die, dem Verkehr den absoluten Vorrang zu geben, die schlimmste überhaupt.“ Nicht nur die Autobahnbrücke quer durch die Postkartenstadt Marburg und die unverhältnismäßig breite Kurt-Schumacher-Straße in Kassel zerstören hessische Innenstädte. Das Konzept der autogerechten Stadt, in den 1920ern in den USA geboren, machte auch vor Frankfurt nicht halt: Eine der großen Verkehrsadern zwischen der City und den nördlichen Stadtteilen ist die Eschersheimer Landstraße. In den 60er Jahren wurde sie mit einer oberirdischen U-Bahn versehen. Seitdem zertrennt sie zwei Wohnviertel, zerstört die Infrastruktur und hat, über die Jahre hinweg, sogar viele Tote und Schwerverletzte gefordert – eine besondere Art von innerdeutscher Grenze. Christoph Mäckler zückt sein schwarzes Skizzenbuch und entwirft auf dem Papier lebendigen Stadtraum: mit der Verbannung der U-Bahn, dahin wo sie hingehört – unter die Erde.

In weiteren Ausgaben der Reihe gehen „Hauptsache Kultur“ und Christoph Mäckler unter anderem den Phänomenen „Einkaufszentren“ (12. Mai, 22.45 Uhr) und „Verwaltungskisten“ (19. Mai, 22.45 Uhr) auf den Grund.

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Kommentare

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Richard Kallok am :

Ob der HR, dessen Politiknähe ja bekannt ist, dafür wirklich das richtige Medium ist, darf bezweifelt werden. Das wird wahrscheinlich doch wieder nach dem Motto laufen: Nach 40 Jahren dürfen wir nun die Architektur-Sünden der 60er und 70er Jahre des 20. Jh. kritisieren.
Aber dass im HR die grandioseste Kasseler Architektur-Sünde des 21. Jahrhunderts - das mit einem dubiosen PPP-Projekt finanzierte "Finanzzentrum" unter Inkaufnahme der Entwertung der bisherigen Finanzamts-Gebäude - zum Thema gemacht wird, erscheint mir sehr unwahrscheinlich.

Klaus Schaake am :

... die Kritik am PPP-Projekt werden wir dann wohl entsprechend in 40 Jahren im Altersheim anschauen können.

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