Neue Schreibzeiten
Opa wird immer verwunderlicher. Jetzt hat er sich verwundert (griech. thaumazein) über die Art und Weise, mit der man postmodern sog. messages beantwortet.
Opa hat das früher mal als Briefeschreiben gelernt. Man hat also sowas wie einen integralen (wenn auch vielleicht etwas mäandernden, aber durch die Person des Autors zusammengehaltenen) Gedankengang oder Erzählungen aufs Papier gebracht. Adressat bzw. Adressatin haben versucht, darauf zu antworten. In den alten Zeiten hat man möglichst auf alles geantwortet. Nehmen wir an, dass da mit entsprechender Arbeits-Müh' bei 10 Gedankengängen auf 8 geantwortet wurde. Da hätten wir dann heute eher 1-2.
Opa spricht nicht von Vermassung und Kulturverfall. Er fragt sich nur rein technisch, was das für ein Filtersystem ist, das 8 von 10 Stoffen einfach wegfiltert. Das müsste dann in Kläranlagen sehr effzient arbeiten. Davon scheinen wir entfernt zu sein. (Vgl. auch von Dietmar Kamper: "Das Briefgeheimnis, exponiert in Form eines Briefes, der unzustellbar ist")
Opa spricht nicht von Vermassung und Kulturverfall. Er fragt sich nur rein technisch, was das für ein Filtersystem ist, das 8 von 10 Stoffen einfach wegfiltert. Das müsste dann in Kläranlagen sehr effzient arbeiten. Davon scheinen wir entfernt zu sein. (Vgl. auch von Dietmar Kamper: "Das Briefgeheimnis, exponiert in Form eines Briefes, der unzustellbar ist")
Kommentare
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Robert B. am :
Ich frage mich, was das für Menschen sind, die sich nicht die Zeit zum Antworten nehmen. Gerade in der elektronischen Kommunikation ist es doch auch noch viel einfacher, die logische Struktur mit Zitaten beizubehalten. Oder sind Emails schon nicht mehr Stand der Dinge?
MR am :
Robert B. am :
Eine Frage habe ich allerdings noch: Was meinen sie mit „Splittern“ und „Reihen“?
MR am :
Zur Schließe: "Splittern und Reihen" sind Prinzipien, die aus der Twitterei, der Aleatorik, dem Zufallismus, der Chaostheorie und was man auch immer nennen will schon längst bekannt sind. "Wir" (Anführungszeichen"!!, die wir gerade eben noch wissen, wie man einen zusammenhängenden Brief schreibt, werden uns darüber keine Gedanken machen müssen: Wenn die Generationen, das das auszubaden haben, erwachen, sind wir längst tot. Und es ist doch friedenstiftend zu wissen, das alles mal ein End hat...
Robert B. am :
MR am :
Robert B. am :
MR am :
Robert am :
Ein dynamisches System zeichnet sich hingegen dadurch aus, dass die (zeitliche) Entwicklung entscheidend von den Anfangswerten abhängt. Der Flügelschlag führte also hierbei zu einem komplett anderen Verhalten des Systems. Chaotisch ist das ganze deshalb, da zur Berechnung der nächsten Iterationsstufe das Ergebnis der vorherigen benötigt wird. Eine einfache Zeitentwicklung wie aus der klassischen Mechanik ist also unmöglich.
In dem Kontext hier dürften noch einige Spezialfälle des chaotischen Verhaltens interessant sein: Ein so genannter »Attraktor« führt zu einem stationären Punkt. Das ganze gibt es natürlich auch umgekehrt, d.h. das Verhalten divergiert. Und dann ist auch das Laufen in eine Art „stationärer Schleife“, einem so genannten Orbit, möglich.
MR am :
Robert am :
Reinhold Weber am :
MR am :