Mit dem NVV-Ticket nach Mühlhausen (Thüringen)
Die historische Altstadt mit der begehbaren Stadtmauer und das Bauernkriegsmuseum machen die frühere freie Reichsstadt zu einem attraktiven Ausflugsziel. Und was für die Bewohner von Kassel und Umgebung besonders interessant ist: Mühlhausen lässt sich mit der Buslinie 200, die von Hess. Lichtenau direkt nach Mühlhausen führt, auch mit einem NVV-Ticket der Tarifzone 10 erreichen.
Zu den vielen Kuriositäten im NVV-Tarifsystem gehört allerdings, dass die Anbindung Mühlhausens an das NVV-Tarifsystem wie ein Staatsgeheimnis behandelt wird.
Zu den vielen Kuriositäten im NVV-Tarifsystem gehört allerdings, dass die Anbindung Mühlhausens an das NVV-Tarifsystem wie ein Staatsgeheimnis behandelt wird.
Ich war durch einen Zufall auf den Sachverhalt aufmerksam geworden. Mit einem Multiticket der Tarifzone 10, das gleichbedeutend ist mit einer Netzkarte für das gesamte NVV-Gebiet, bestieg ich in Eschwege den Bus Richtung Mühlhausen. Auf meine Frage, wieviel ich denn vom letzten regülären NVV-Tarifort, Wanfried, nach Mühlhausen noch zu zahlen habe, antwortete der freundliche Busfahrer: "Nichts, mit diesem NVV-Ticket können Sie bis Mühlhausen fahren, nur in den Stadtverkehr dürfen sie nicht umsteigen".
Auf der Rückfahrt über Hess. Lichtenau fand ich an der Umstiegshaltestelle auf der Tariforte-Tafel dann die Bestätigung: Mühlhausen war dort, im Unterschied zu den Tariforte-Tafeln im Raum Kassel, tatsächlich als NVV-Tarifort aufgeführt. Eine Verbindungsabfrage im Internetportal des NVV wiederum ergab dann, sowohl bei dem Abfahrtsort Kassel wie auch Hess. Lichtenau, nur den Hinweis: "Fahrpreisauskunft nicht möglich".
Man kann davon ausgehen, dass die "systemwidrige" Einbeziehung Mühlhausens in das NVV-Tarifsystem auf besonderen Wunsch von Politikern des Werra-Meissner-Kreises zustande gekommen ist. Der durch Industrie-Abwanderungen und Einwohnerverluste unter Druck geratene Landkreis versucht seit einiger Zeit die Verbindungen nach Thüringen zu intensivieren. Über die Deutsche Städtereklame wirbt man in Thüringen sogar für sich als Wohnstandort.
Andererseits ist die Geheimnistuerei des NVV in dieser Sache wohl ein Zugeständnis an die Erfurter Bahn. Die Thüringer Landesbahn ist auf ihrem (Um-)Weg über Hann. Münden und Leinefelde nach Mühlhausen in das Tarifsystem der Deutschen Bahn eingebunden und verlangt für eine einfache Fahrt immerhin 19,80 Euro. - Das ändert aber alles nichts an dem Anspruch des NVV-Kunden auf ausreichende Information über Fahrtmöglichkeiten und Fahrpreise, gleichgültig ob er in Kassel, Korbach oder Hess. Lichtenau wohnt.
Auf der Rückfahrt über Hess. Lichtenau fand ich an der Umstiegshaltestelle auf der Tariforte-Tafel dann die Bestätigung: Mühlhausen war dort, im Unterschied zu den Tariforte-Tafeln im Raum Kassel, tatsächlich als NVV-Tarifort aufgeführt. Eine Verbindungsabfrage im Internetportal des NVV wiederum ergab dann, sowohl bei dem Abfahrtsort Kassel wie auch Hess. Lichtenau, nur den Hinweis: "Fahrpreisauskunft nicht möglich".
Man kann davon ausgehen, dass die "systemwidrige" Einbeziehung Mühlhausens in das NVV-Tarifsystem auf besonderen Wunsch von Politikern des Werra-Meissner-Kreises zustande gekommen ist. Der durch Industrie-Abwanderungen und Einwohnerverluste unter Druck geratene Landkreis versucht seit einiger Zeit die Verbindungen nach Thüringen zu intensivieren. Über die Deutsche Städtereklame wirbt man in Thüringen sogar für sich als Wohnstandort.
Andererseits ist die Geheimnistuerei des NVV in dieser Sache wohl ein Zugeständnis an die Erfurter Bahn. Die Thüringer Landesbahn ist auf ihrem (Um-)Weg über Hann. Münden und Leinefelde nach Mühlhausen in das Tarifsystem der Deutschen Bahn eingebunden und verlangt für eine einfache Fahrt immerhin 19,80 Euro. - Das ändert aber alles nichts an dem Anspruch des NVV-Kunden auf ausreichende Information über Fahrtmöglichkeiten und Fahrpreise, gleichgültig ob er in Kassel, Korbach oder Hess. Lichtenau wohnt.
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